Verkrautung trotz Graskarpfen

Fragen und Antworten zu Pflanzen im und am Teich

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Moschi
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Verkrautung trotz Graskarpfen

Beitrag von Moschi »

Hallo werte Forengemeinde,

ich bin auf der Suche zur Verkrautung eines Angelteiches mit etwa 0.3ha trotz Besatz mit Graskarpfen, auf dieses Forum gestoßen.

Der See wurde vor Jahren mit etwa 30 Graskarpfen besetzt, da ein kleiner Uferbereich mit Schilf zu wucherte. Mittlerweile ist vom Schilf nix mehr zu sehen. Nach und nach verkrautete (vermtl. Hornblatt) der See immer mehr, sodass ein Angeln nicht mehr möglich war.

Der Verein hat sich dann entschlossen, ein Mähboot zu ordern, was auch gut geklappt hat. Die Firma meinte aber, dass wir den Uferbereich in der Flachwasserzone (1/6 der Seefläche) wieder mit Repositionspflanzen bepflanzen sollten, damit der Nährstoffeintrag durch 2 Quellen gebunden werden kann und sich das Kraut nicht wieder vermehren kann.

Einige Mitglieder sind der Meinung, weitere Graskarpfen zu besetzten, damit das Kraut, obwohl es trotz der Graskarpfen gewuchert hat, nicht weiter wuchern kann.

Wie ich gelesen habe, verdaut der Graskarpfen nur etwa 20% und der Rest wird unverdaut mehr oder minder als Dünger ausgeschieden. Zum 2. frisst der Graskarpfen nur "Kraut" wenn die Wassertemperatur über 20 Grad liegt? Könnte das die Verkrautung des Sees erklären? Wie gesagt wird der See durch 2 Quellen gespeist, ich glaube kaum das der See an die 20 Grad Marke im Sommer kommt, müsste ich dann aber mal messen.

Gibt es evtl. einen anderen Grund warum die Graser das Kraut nicht fressen?

Vielen Dankl für die Hilfe
Gruß Martin
guepfl
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Re: Verkrautung trotz Graskarpfen

Beitrag von guepfl »

Was habt ihr sont noch besetzt?
Moschi
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Re: Verkrautung trotz Graskarpfen

Beitrag von Moschi »

Rotfedern, Rotaugen, Karauschen, Barsche, Zander, Spiegelkarpfen und hauptsächlich dann Forellen.
guepfl
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Re: Verkrautung trotz Graskarpfen

Beitrag von guepfl »

Das Hornkraut sollte vei Graser- und Karpfenbesatz eigentlich nicht aufkommen. Mit den beiden jatte ich immer Erfolg im Kampf gegen das Hornkraut.

Vielleicht solltest du die Pflanze näher bestimmen. Graser fressen auch unter 20 Grad, nur halt wenig. Die Karpfen sollten für Trübung sorgen und somit das Licht fürs Nachwachsen nehmen. Außerdem graben sie die Wurzel aus, wenn du das Futter gut verteilst.
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Gü.a.Pa.
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Re: Verkrautung trotz Graskarpfen

Beitrag von Gü.a.Pa. »

Ich würde eher sagen wenn hier 2 Quellen in dem Teich sind könnte das Wasser zu Kalt sein und die Graser fressen zu wenig oder gar nicht. Auch die Karpfen wühlen bei kaltem Wasser nicht so toll.

Am besten mal die Temperatur des Wasser Prüfen ( Hauptsächlich Frühjahr/Sommer) !
Wir werden das Wasser erst missen, wenn die Quelle versiegt ist.

In eines jeden Fischers Herz muss stehen, " Sei nicht nur Fischer,
sei auch Heger, zum Wohl der edlen Schuppenträger ! "
Elmar
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Re: Verkrautung trotz Graskarpfen

Beitrag von Elmar »

Servus,

ich seh´s wie Guepl. Nachdem die Graser ja das Schilf nieder gemacht haben fressen sie. Schau dir dein Kraut nochmal ganz genau an. Hornkraut verwechselt man schon mal mit dem ährigem Laichkraut. Letzteres ist so ziemlich die einzige Pflanze, welche der Graskarpfen nicht frisst. Die Pflanze bildet dichte Bestände die dann im Sommer nur noch mit wenigen stengeln Bodenkontakt haben und kann so gut aus dem Wasser gezogen werden.

Zur Verdauung bei Graskarpfen: Es stimmt, der Graskarpfen verdaut die Nahrung nicht gut, frißt bei über über 22 °C erst in nennenswertem Umfang Kraut, dann aber richtig (bis zu 75% des Körpergewichts täglich). Durch die enormen Kotmengen düngt der Graskarpfen das Gewässer so daß die Pfllanzn noch besser wachsen. Über diesen zusätzlichen Pflanzenwuchs muß man drüber kommen. Die Abrfraßrate der Graser muß also höher sein als der gesamte Pflanzenwuchs.
Ein bisschen Graser ist also zum scheitern verurteilt. Wenn Graskarpfenbesatz dann richtig. Was auch wichitg ist: Die Graskarpfen wachsen recht schnell. Ich würde die Fische also nur im ersten Jahr schonen. Haben sie ihre Aufgabe erledigt müssen möglichst viele von ihnen wieder raus sonst verödet das Gewässer.

Grüße, Elmar
guepfl
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Re: Verkrautung trotz Graskarpfen

Beitrag von guepfl »

Das Düngen des Wassers durch die Ausscheidungen sehe eher relevant für das Algenwachstum, nicht so sehr für das Pflanzenwachstum. Solange es damit kein Problem gibt, sind die Graser zur Krautbekämpfung geeignet. Dann aber ausreichend viele bzw. ausreichend große Fische, damit etwas weitergeht.
Man muß allerdings auf darauf achten, dass die Graser auch sehr gerne jedes andere Futter (besonders Pellettsfutter) und das bevorzugt. Wenn sie davon genug haben, fressen sie kaum Pflanzen, und schon gar nicht, wenn die Temperaturen kühl sind. Wie füttert ihr die Forellen?
Moschi
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Re: Verkrautung trotz Graskarpfen

Beitrag von Moschi »

Hallo, danke schon einmal für die Hilfe. Ich hänge mal Bilder vom "Kraut" an, vielleicht könnt Ihr erkennen was es ist. Falls man es auf den Bildern nicht erkennen kann, kann ich Morgen hin fahren und mal Detailbilder machen.

Gruß und Danke
Martin
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HenningOberm
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Re: Verkrautung trotz Graskarpfen

Beitrag von HenningOberm »

Das sieht für mich wie Hornkraut aus
Moschi
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Re: Verkrautung trotz Graskarpfen

Beitrag von Moschi »

so sah der ganze See aus, das Mähboot hat nun das meiste entfernt. Graskarpfen müssten zwischen 30 und 40 Stück im See sein.

Aso, die Forellen werden nicht gefüttert, der Rest somit auch nicht. Die Forellen werden regelmäßig besetzt und dann beangelt.

Gruß Martin
guepfl
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Re: Verkrautung trotz Graskarpfen

Beitrag von guepfl »

Das ist Hornkraut. Die Anzahl der Graser sollte dafür leicht ausreichen.

Entweder fressen sie aufgrund der Temperaturen überhaupt nichts oder es gibt sie gar nicht. Wie sicher ist es, dass sie noch vorhanden sind? Wann wurden sie zuletzt gesehen und wie groß waren sie?
Moschi
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Re: Verkrautung trotz Graskarpfen

Beitrag von Moschi »

Karpfen sind sicher drin, werden bei wärmeren Temperaturen an der Oberfläche gesehen und auch auf Schwimmbrot gefangen, sind etwa 60 - 80cm lang. Wenn gar keine mehr drin wären, müssten sich doch die wenigen noch vorhandenen Rohrkolben die nur noch am feuchten Ufer wachsen auch wieder im Wasserbereich austreiben oder nicht?

Das Kraut Problem haben wir auch in den warmen Sommermonaten, es wurde stetig immer mehr.

Gruß Martin
guepfl
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Re: Verkrautung trotz Graskarpfen

Beitrag von guepfl »

Wenn das tatsächlich Graskarpfen im dieser Größe sind, wundert mich das sehr. Da weiß ich auch keine Lösung.
Elmar
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Re: Verkrautung trotz Graskarpfen

Beitrag von Elmar »

Servus,

ich bin wirklich kein Pflanzenexperte und kann mich irren, aber für mich ist das kein Hornkraut. Da wären die "Blätter" doch fester.

Ich stell mal die Links zu den beiden Pflanzen ein:

Hornkraut:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hornblatt

ähriges Laichkraut:
https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84hriges_Tausendblatt

Ob noch Graser im Wasser sind kannst du an heißen Tagen recht leicht feststellen: Einfach am Ufer entlang gehen: Tauchen sich sonnende Fische ab sind es meist Karpfen. Flüchten die die Fische panisch mit spritzen und großem Schwall nach dem Mottto: Um himmels Willen, wir werden alle sterben - dann sind es Graser.
Trotz ihrer panischen Flucht drehen Graser oft nur unter Wasser ´ne schnelle Runde und sind binnen weniger Minuten wieder zurück - im Gegensatz zu Karpfen.

Ihre Vorliebe für Fischmehlpellets kann ich bestätigen - auch zu Zeiten in denen sie Temperaturmäßig "eigentlich" ihrer herbivoren Ader nachgehen sollten. Aber bei Pellets verläßt halt schnell ein Teil des Krauts den Darm um Platz für leckere Pellets zu schaffen. Ich hab da ein Video, mal sehen ob ichs finde.

Grüße, Elmar
guepfl
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Re: Verkrautung trotz Graskarpfen

Beitrag von guepfl »

Da gebe ich Elmar recht. ich denke aich, dass es das ährige Tausendblatt ist. Allerdings sollten das die Graser genauso fressen.
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